Manchmal braucht es den Blick von aussen, um zu erkennen, wo es hakt. Dabei hilft die aufsuchende Soziale Arbeit in der Familie. Über einen Zeitraum von mehreren Monaten bis etwa zwei Jahren sind wir immer wieder zu Gast bei Ihnen. Wir schnuppern in den Familienalltag hinein, um zu erleben, was schwierig ist und was gut gelingt. Beim Kochen, Hausaufgaben-Machen oder gemeinsamen Ausflügen erleben wir mit, welche Situationen zu Stress führen, wie sich Konflikte anbahnen oder wann einzelne Familienmitglieder sich nicht gesehen fühlen.

Zusammen besprechen wir neue Handlungsstrategien – und üben sie immer wieder ein. Wichtig ist, dass Sie als Familie ein Ziel haben, wie: sich gegenseitig besser verstehen, stolz aufeinander sein, sich aufgehoben und sicher fühlen.

Sozialpädagogische Familienbegleitung richtet den Blick immer auf das Wohl und die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen. Je nach Situation erarbeiten wir mit der Familie, was es braucht, um sie zu fördern – im Umfeld und in der Familie selbst. Dabei ist uns wichtig, dass jedes Familienmitglied Verantwortung übernehmen kann und darf in einem Rahmen, der zum Alter und Entwicklungsstand passt.

Starke Eltern schaffen Halt – auch, wenn das Verhalten eines Kindes enorm herausfordernd ist. Das geht in manchen Situationen nicht allein. Zusammen schaffen wir ein Netzwerk, in dem Sie die Zeit und Kraft finden, wertschätzend und positiv mit schwierigem Verhalten Ihres Kindes umzugehen.

Über mehrere Monate bis zu zwei Jahren beraten wir Sie in dem Umfang, den Sie brauchen. Die Gespräche finden üblicherweise ohne die Kinder oder Jugendlichen statt. Doch wenn sinnvoll, komen wir in bestimmte Familiensituationen hinzu oder begleiten Sie bei Gesprächen mit der Schule oder Ausbildungsbetrieben.

Ziele können sein: Die eigenen Gefühle und Kraftquellen besser wahrnehmen, Nähe und Distanz zwischen den Familienmitgliedern zu regulieren, als Eltern einen gemeinsamen Umgang mit Schwierigkeiten finden.

Wie führe ich meinen eigenen Haushalt? Wie sorge ich für meine Gesundheit? Wie gehe ich mit Geld um? Diese Dinge gehören zum Erwachsenwerden. Oder auch, Freundschaften zu finden, erhalten und herauszufinden, wo man im Leben hin will. Vieles davon muss man selbst ausprobieren. Doch manchmal braucht es jemanden, der zuhört, hilft und berät.

Nicht jede:r Jugendliche hat eine Familie, die das immer leisten kann. Im Jugendcoaching treten wir an diese Stelle: Wir treffen uns ein bis mehrmals pro Woche mit den Jugendlichen. Die Dauer und Häufigkeit hängt vom individuellen Bedarf ab.

Mögliche Ziele des Jugendcoachings sind: Den Schulabschluss schaffen und einen Berufsweg einschlagen, Gefühle gut managen können und selbstverantwortlich ins Leben gehen, unabhängig vom Elternhaus ein eigenes Netzwerk aufbauen.

Wenn Eltern ihre Kinder nur in Begleitung einer Fachperson sehen dürfen, sind meist große Konflikte vorausgegangen. Ziel der Besuchsrechtsbegleitung ist es, dem Kind den Kontakt in einer Atmosphäre zu ermöglichen, in dem es sich wohl und sicher fühlt. Wir unterstützen Sie dabei, eine vertrauensvolle Beziehung zu erhalten oder (wieder) aufzubauen.

Der Zeitraum und die Häufigkeit wird meist durch das Gericht, die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) gerahmt und kann in diesem Rahmen zwischen uns individuell gestaltet werden. Sie können die Besuchsrechtbegleitung aber auch ohne gerichtliche Anordnung in Anspruch nehmen.

Je nach Situation begleiten wir die Übergabe des Kindes zwischen den Elternhäusern oder gestalten die gemeinsame Zeit mit Ihnen. Zusammen mit Ihnen arbeiten wir darauf hin, eine faire Streitkultur zu entwickeln und die Familienzeit kindgerecht zu gestalten. Je nach Situation beziehen wir auch den anderen Elternteil mit ein; immer in Absprache mit Ihnen.

Manchmal führt eine familiäre Krise oder psychische Belastung dazu, dass Kinder oder Jugendliche eine Zeitlang außerhalb der Familie leben. Der Wunsch, wieder zusammenzuleben, ist oft da – aber vielleicht noch keine Idee, wie das gelingen kann. Dann ist es wichtig, sorgsam zu besprechen: Wie kann der Übergang in die Familie gestaltet werden? Welche Gefühle und Erwartungen haben Kind und Eltern? Wie vermeiden wir Enttäuschungen?

Wir begleiten Sie und Ihre Familie dabei, offen mit alldem umzugehen. Über längeren Zeitraum besuchen wir Sie und finden in Gespräche mit den einzelnen Familienmitgliedern oder Ihnen gemeinsam einen guten Weg, Familie zu bleiben – egal, ob Sie unter einem Dach oder in verschiedenen Wohnungen leben.

Eine Krise kommt plötzlich. Und dann weiss man nicht mehr, wie das vorher ging: Muss der rechte Fuss vor den linken oder umgekehrt? Wir sorgen für schnelle Entlastung in Familien, wenn mehrere Probleme zusammenkommen oder ein tragisches Lebensereignis alles durcheinander wirft.

Über einen möglichst kurzen Zeitraum sind wir in Ihrer Familie sehr präsent. Das kann bedeuten, dass wir Sie zu Beginn mit direkten Handlungsanweisungen entlasten – und Schritt für Schritt erarbeiten, was es für die Zukunft braucht. Zusammen mit allen Beteiligten und dem Hilfesystem entwickeln wir einen Notfallplan, um spätere Krisen zu meistern oder vermeiden.

Hunde, Schafe oder Hühner können wunderbare Wegbegleiter sein: Bei der Tiergestützten Begleitung werden sie zu einer Art Brücke, um in Bewegung zu kommen, mit einem anderen Lebenwesen in Kontakt zu sein und (wieder) Vertrauen zu schöpfen, dass das auch gelingt. Manchmal wird das Tier so zum Spiegel des eigenen Ichs. Denn es reagiert unmittelbar auf unser Verhalten – aber losgelöst von Vorwürfen, unterschwelligen Botschaften oder den vielen Gedanken, die uns beim Kontakt mit anderen Menschen durch den Kopf gehen können.

Je nach sozialpädagogischer Zielsetzung fördern wir unterschiedliche Ressourcen und stärken den Umgang mit Gefühlen, Gedanken, Bewegung, soziale Kompetenz oder Resilienz.